Gesinnungskomik oder: das Ende des freien Humors

Deutsche Comedy auf Tauchstation

17.01.2022 von Christian Zehenter

Einst nahmen deutsche Komiker das Establishment aufs Korn. Weder Bundeskanzler, noch Minister, Landeschefs, Geldadel, Konzerne, Seilschaften, Institutionen oder ihre selbstgerechten Vertreter waren vor ihnen sicher. Wer sich noch an Formate wie "Hurra Deutschland" erinnert, konnte erleben, wie Eliten und Repräsentanten einschließlich ihres hofstaatlichen Gefolges, ihrer Pfründe und skurrilen Selbstbetrunkenheit bloßgestellt und weggelacht wurden - ohne Tabus, denn die Kunst ist frei.

Wer zahlt, der lacht zuletzt

Heute jedoch können viele Menschen über die deutschen Comedians nicht mehr lachen - und diese über sich selbst vermutlich nur mit Mühe. Denn nach einer Zeit des Abgleitens in Banalität und Fäkalwitz entdeckten sie ein neues, viel lohnenderes Terrain für sich: die Gesinnungskomik, wie sie Kim Jong-un Ehre machen würde. Nicht mehr die Eliten und Mainstream-Narrative standen nun im Dauerfeuer, sondern deren Kritiker. Denn erstere bezahlten deutlich besser - ob mittelbar oder direkt. Allerdings mussten die Künstler dazu erst monströse Feindbilder aufbauen, um diese dann genüsslich zu sezieren. Und nicht genug: Um die strammen Thesen ihrer neuen Gönner zu transportieren und eine neue, keineswegs komische, Moral zu etablieren, mussten sie ihr Image vom Rampenclown zum Bühnenphilosophen und Ethikpolizisten aufpolieren. So konnten sie sowohl eine neue Staatsmoral verkünden, als auch, sich schüttelnd vor belustigtem Ekel, Verachtung über deren Kritiker und Verweigerer ausschütten.

Luft für Komisches wird dünn

Die politische Satire ist damit tot. Und wer den "Großen Diktator" oder "Moderne Zeiten" von Charles Chaplin kennt, ahnt, wie weit sich diese Propaganda von Kunst und Fernsehkomik entfernt hat. Denn die ungeschriebenen politischen Vorgaben lassen nur noch einen schmalen Korridor: Über Eliten darf ebenso wenig gelacht werden wie über Minderheiten, gefährliche Seuchen, Impfungen, Klimaschutz, Migration, Tierschutz, Ernährung und andere Staatsnarrative. Da bleiben fast nur noch Regierungskritiker, C-Promis, gestürzte Helden, Banalwitz und Fiktion übrig - ein dünnes Futter mit schalem Geschmack, und sicher nicht zum Totlachen. Aber vielleicht soll ja auch gar nicht mehr gelacht werden, denn die Lage ist bitter - so wie die moralinschwangere Kost, die uns als Comedy aufgetischt wird, aber tatsächlich eine scharfe Klinge gegen die eigene Bevölkerung führt.

Gesinnungshumor aus Stiftungsmitteln

Doch ist es nicht eine extremistische Verschwörungstheorie, dass mächtige Nutznießer im Hintergrund die Medienlandschaft und deren Aussagen mit Finanzspritzen beeinflussen, ja vielleicht sogar kaufen? Wer sich die Spenden großer Stiftungen ansieht, stellt fest, dass sie das sogar ganz offiziell tun. Ein Geldkoffer ist dazu nicht mehr notwendig: Jeder Beteiligte gründet einfach eine Stiftung, worauf dann die eine an die andere den entsprechenden Betrag überweist - alles für einen guten Zweck. Fertig ist das Gesinnungsformat.

Corona-Trommler Hirschhausen im Finanzierungsglück

Es bleibt die Frage: Was haben deutsche Komiker damit zu tun? Der Publizist Thomas Röper schreibt auf seinem medienkritischen Portal Anti-Spiegel: "Im März 2021 hat die Bill and Melinda Gates Foundation mitgeteilt, dass sie eine Stiftung namens „Stiftung Gesunde Erde Gesunde Menschen gGmbH“ mit 1.399.984 Dollar für einen Zeitraum von 13 Monaten unterstützt, das sind über 100.000 Dollar monatlich. Als Grund für die Förderung wurde angegeben: „Aufzeigen der Bedeutung von globaler Gesundheit und des Zusammenhangs zwischen planetarischer und globaler Gesundheit“. (...) Die Stiftung Gesunde Erde Gesunde Menschen wurde im März 2020, also just zu dem Zeitpunkt, als Covid-19 zur weltweiten Gefahr ausgerufen und der erste Lockdown verkündet wurde, von Eckard von Hirschhausen gegründet. Hirschhausen ist bekanntlich der wohl wortgewaltigste Trommler für die Corona-Politik unter den deutschen Comedians. Und da Bill Gates der größte Profiteur der Pandemie ist, ist so ein kleines Dankeschön nicht einmal überraschend."

 

Bildquelle: Adobe Stock / Michael Neuhauß

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