USA und Deutschland wollen die Welt in Flammen sehen

Mit Kriegsgeheul für den Frieden

26.01.2023 von Christian Zehenter

Für große Teile der Bevölkerung scheint es eine Art Videospiel zu sein, für Medien und Politik ohnehin. Mit Gratiswut das Leben anderer opfern im heiligen Krieg gegen das Böse, sprich: "den Westen bis zum letzten Ukrainer verteidigen". Wie war das noch mit Sadam Hussein und seinen Massenvernichtungswaffen, die angeblich eine existenzielle Gefahr für den Westen darstellten? Oder die heldenhaft gegen den bösen Russen kämpfenden Mudschahedin, die dank westlicher Bewaffnung und Unterstützung zu den gefürchteten Taliban wurden? Oder je 20 Jahre Afghanistan- und Vietnamkrieg für die gute Sache? Oder dem ersten Weltkrieg für die heilige Mission, der nur eine kurze, siegreiche Anstrengung sein sollte und im Vorfeld eine ganze intellektuelle Schicht begeisterte? Oder seit 1999 der Krieg gegen die Serben, der immer noch anzudauern scheint? Von der deutschen Geschichte ganz zu schweigen: Das dritte Mal innerhalb von vier Generationen will Deutschland die Welt für seine Werte in Flammen sehen – und ist jedes Mal völlig überrascht, wenn es damit Erfolg hat. Sind die Trümmer dann entfernt und die Toten betrauert, will niemand etwas gewusst oder gar zu den Kriegstreibern gehört haben.

Seit 15 Jahren rüsten die USA die Ukraine gegen Russland auf

Seit rund 15 Jahren rüsten die USA und Europa die Ukraine auf, wo es heute keinen Rechtsstaat und keine freie Bevölkerung, parlamentarische Vertretung und Medienlandschaft mehr gibt - und wo seit dem Putsch 2014 acht Jahre lang durch Nationalisten Krieg gegen die russische Bevölkerung geführt wurde. Dabei ist den westlichen Regierungen die ukrainische Bevölkerung weitgehend egal: Die Überlebenszeit eines jungen ukrainischen Soldaten im Einsatz beträgt im Schnitt 3 Tage, sagt man. Und jede Lösung wäre besser als Krieg - wie auch immer Grenzen dann verlaufen würden. Durch die Kriegsbeteiligung des Westens wurde aber der ukrainischen Bevölkerung und insbesondere den jungen ukranischen und russischen Männern durch einen jahrelangen Zermürbungskrieg maximales Leid aufgezwungen. Sie dienen eher als Kanonenfutter: Wir liefern Geld und Waffern, sterben müssen aber die jungen Ukrainer und Russen selbst. Es geht dabei um einen Stellvertreterkrieg zwischen den um ihre Wirtschaft, den Dollar und ihre Hegemonialstellung besorgten USA - und Russland. Wie schon immer lauten die frohen Botschaften der Propaganda: Der Feind ist böse, wir gut. Er ist schwach, wir stark. Er begeht Verbrechen, wir Wohltaten. Er ist zermürbt, wir standhaft. Und: Ihr müsst Opfer bringen und zusammenstehen, noch eine kurze große Anstrengung, dann werden wir siegreich vom Schlachtfeld ziehen und eine schöne neue Welt errichten. Wir brauchen nur mehr Waffen und Einsatz, dann wird alles gut. Allerdings lesen sich nichtwestliche Berichte aus allen Teilen der Welt ganz anders - sie zeichnen das Bild eines Krieges, der nach fast 20 Jahren Vorlauf keineswegs überraschend entstand und viele Beteiligte und Profiteure - auch im Westen - kennt - und nicht durch Sieg oder Niederlage und auch nicht mit medialem Moralin beendet werden kann.

Kein Videospiel: Waffen töten Menschen, die sich Frieden wünschen

Offenbar ist den meisten Menschen unklar, dass mit Panzern, Raketen, Gewehren und Kampfjets Menschen getötet werden. Und dass meist auch deren Bediener sterben. Und dass es im Krieg keine Guten und Bösen gibt, sondern nur Profiteure und Leidtragende auf allen Seiten (die Bevölkerung auf beiden Seiten ist immer leidtragend). Und dass alles, was man in die Welt gibt, zurückkommt, ob Großzügigkeit und Versöhnung oder Hass, Raketen, Munition und Panzer. Und dass Krieg kein Videospiel ist. Und man in Kriegsgebiete keine Waffen liefern darf. Und im Krieg alle Seiten Propaganda betreiben. Und eine ganze Branche und Schicht davon lebt, uns in Esakaltionen, nie endende Kriege und andere Bedrohungs- und Erlösungsszenarien zu verwickeln. Und amerikanische Stiftungen großen Einfluss auf die deutsche und europäische Politik und Berichterstattung nehmen. Und durch die Politik Deutschlands und der USA die Gefahr eines Atomkriegs gerade so hoch ist wie noch nie. Und dass man eine Atommacht nicht besiegen kann. Und dass wir durch einen Atomkrieg alle sterben würden, ob durch Strahlung oder nuklearen Winter. Und dass gerade auf der ganzen Welt gezündelt wird, um Zensur, Propaganda, Kriegswirtschaft und autoritäre Politik zu etablieren - auch auf die Gefahr von Kriegen hin. Und dass heute niemand mehr einen Krieg gewinnen kann. Und alle Beteiligten Menschen sind, die Eltern und Kinder haben, liebenswert und liebesfähig sind, Angst haben und sterben werden - und sich Frieden wünschen.

"Westen wird die Ukraine bis zum letzten Ukrainer verteidigen"

Autor Jens Berger schreibt auf den Nachdenkseiten hier: "Die Ukraine wurde also indirekt zur Offensive gezwungen und wenn diese Einschätzungen zutreffen, geht es für die Ukraine bei ihrer Offensive gar nicht um das – ohnehin realitätsferne – Ziel, die Krim in diesem Sommer zu „befreien“, sondern vor allem darum, die USA bei der Stange zu halten und „Erfolge“ zu präsentieren, die sich in der US-Öffentlichkeit so gut verkaufen lassen, dass Biden seine Ukraine-Politik fortführen kann. Das heißt aber auch: Der Krieg wird in diesem Fall in die Länge gezogen, der Westen wird die Ukraine bis zum letzten Ukrainer „verteidigen“. Und da eine absolute Niederlage der Atommacht Russland vollkommen unrealistisch ist, heißt dies letztlich, dass die ohnehin irgendwann stattfindenden Friedensverhandlungen noch weiter in die Zukunft verschoben werden. Der Krieg kann somit auch gut und gerne noch zehn Jahre dauern. Hunderttausende Tote, ein zerstörtes Land und millionenfaches Leid wären der Preis. Und die Gefahr einer Eskalation ist ohnehin gegeben."

Foto: Adobe-stock, Adriana

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