Von der Demokratie zum Totalitarismus
Transformation in Echtzeit
25.08.2024 von Christian Zehenter
Gerade erleben wir eine Zeitenwende, doch eine andere als der Kanzler: Während das Kanzleramt zu einem der größten Regierungspaläste der Welt ausgebaut wird, wurde mit Compact eine große Zeitschrift per Handstreich von einer Ministerin (nicht durch ein Gericht) verboten. Das Verbot ist vorläufig ausgesetzt, aber nicht aufgehoben. Bei Olympia wurde der Welt ein pornofiziertes Abendmahl vorgeführt, ebenso wie eine Frau, die im Boxring von einem genetischen Mann verprügelt wurde. Der Inlandsgeheimdienst verfolgt gleich einer Stasi 2.0 jeden, der der Regierung zu laut wiederspricht. Der Volksverhetzungsparagraf, der einst NS-Opfer schützen sollte, wird heute missbräuchlich auf unterschiedlichste Formen von Regierungs- und Narrativkritik angewandt. Journalismus ist stramm auf Linie gebürstet. Auch die Friedensbewegung wurde mit amerikanischen Milliarden (u. a. durch Soros und USAID) auf Kurs gebracht, wirbt für die NATO, hetzt gegen Russland und distanziert sich nachdrücklich von der „Querdenkerbewegung“. Was bedeutet das für uns als Gesellschaft?
Regierungswahrheiten zu bezweifeln, wird gefährlich
So wird es immer gefährlicher, staatlich verordnete Narrative öffentlich oder privat zu bezweifeln. Dazu zählen unter anderem die Erzählungen der Corona-Pandemie und aller folgenden Pandemien, des barbarischen russischen Überfalls auf die demokratische Werte-Ukraine (die neben kritischen Oppositionsparteien und Medien gerade die christliche ukrainisch-orthodoxe Kirche verbot), der Gefahr von rechts, aber auch die Erzählung der menschengemachten Klimakatastrophe, der weißen Kolonial-Erbschuld, des strukturellen Rassismus, der freien Geschlechterwahl, der Privilegien aller „Diskriminierten“ sowie der Notwendigkeit von Einwanderung, Aufrüstung, Impfung, Digitalisierung, Klimaschutz und Kriegsvorbereitung.
Schostakowitsch schlief nie ohne gepackten Koffer
Ein falsches Wort – oder auch ein falsches Lied – können Staatsschutz und Sondereinsatzkommandos auf den Plan rufen – oder Denunzianten, für die bereits Dutzende Meldestellen und eigene Gesetze eingerichtet wurden. Wie der Komponist Schostakowitsch im Stalinismus müssen Andersdenkende heute wachsam schlafen und immer einen gepackten Koffer vor dem Bett stehen haben (wie durch ein Wunder wurde der unfolgsame Künstler nie abgeholt und überlebte den Despoten). Wenn das System ihnen habhaft wird, kennt es keine Gnade – anders als bei eingewanderten Vergewaltigern und Messerstechern (in den Medien geheimnisvoll als "ein Mann" bezeichnet), die nicht selten weiterhin ihre Freiheit und staatliche Alimentierung genießen dürfen. Wer sie jedoch beschimpft, bekommt die ganze Härte der „wehrhaften Demokratie“ zu spüren.
„Majestätsbeleidigung“ wieder eingeführt
Auch der Tatbestand der Majestätsbeleidigung wurde de facto wieder eingeführt. So haben „hochsensible“ Politiker wie Robert Habeck, Annalena Baerbock oder Marie-Agnes Strack-Zimmermann (die zwar gerne für Krieg werben und gegen Andersdenkende hetzen, aber bei Gegenwind zartfühlend reagieren) bereits Hunderte Strafanzeigen wegen unzufriedener oder lästerlicher Kommentare gestellt, die z. B. ihre geistigen oder moralischen Fähigkeiten betreffen.
Antidemokraten ziehen für „Demokratie“ ins Feld – und wollen Krieg
Dass die Hasser, Hetzer, Zensoren, Propagandisten, Totalitaristen und Antidemokraten heute im Namen der Demokratie, Toleranz, Freiheit und Gerechtigkeit mit aller Härte ins Feld ziehen, ist ein Treppenwitz der Geschichte. Jetzt wollen sie Krieg – ohne dass sie oder ihre Kinder natürlich jemals einen Abzug betätigen oder ohne Personenschutz ein Schlachtfeld betreten würden. Dafür schicken sie andere an die Front, die für ihre Ideologie und Futtertröge leiden und sterben sollen.
„Krieg und Kontrolle sind links, Frieden und Freiheit rechts“
So gibt es auf Seiten der Bevölkerung keine Gewinner. Zugleich dauert Krieg nur, solange die Betreiber profitieren. Er ist an dem Tag vorbei, an dem man es will, wie schon John Lennon schrieb. Dieser würde im heutigen Wertewesten als rechter Hetzer verfolgt werden, ebenso wie Gandhi, Hannah Arendt und Willy Brandt. Denn heute sind Krieg, Impfung, Militarismus, Zensur, Oligarchie, Propaganda, Kontrolle und Überwachung links – also gut –, während Bürgerrechte, allgemeiner Wohlstand, Mittelstand, Frieden und Freiheit als rechts, also böse gelten.
Der Elite geht es nicht um Werte, sondern um Futtertröge
Militärisch-industrieller Komplex, Bildung und Wissenschaft, Kirche, NGOs, Regierung, Politik, Verbände, Gewerkschaften, Milliardäre, Mainstream-Medien und Konzerne – sie alle sprechen wie aus einem Munde und stehen wie ein Mann für „unsere Demokratie“. Allerdings könnte nichts weiter entfernt von Demokratie und Rechtsstaat liegen als ihre totalitäre Interessenkoalition. Dieser geht es nicht um Werte, sondern um Ideologie, Bedeutung, Macht und Futtertröge.
Erziehender Moralstaat bedeutet Feudalismus
So wurde in der Geschichte immer dann am meisten gelogen, wenn es um die Wahrheit ging – man denke an Galilei, der im 17. Jahrhundert schwören musste, dass sich die Sonne bibelkonform um die Erde drehe. Der Staat war schon immer ein denkbar schlechter und zwielichtiger Erzieher, Moral- und Wahrheitswächter: In dieser Funktion begann er stets, Feudalismus zu feiern, statt seinen Job als Verwalter zu tun. Dass sich ein Bundeskanzler – wie seinerzeit Helmut Schmidt – als leitender Angestellter seines Landes bezeichnet, wäre seitens des heutigen Politadels nicht mehr vorstellbar. Und dass es wie bei Willy Brandt als höchste Aufgabe der Regierungspolitik gilt, das Leben der Menschen einfacher zu machen, wäre mindestens ebenso undenkbar. Was die beiden Friedenskanzler wohl zum heutigen Berliner Hofstaat und seiner militanten Kulturrevolution sagen würden?
Gemeinschaft destabilisieren, um sie den Oligarchen zu servieren
Viele fragen sich, mit welchem Zweck eine Regierung ihr eigenes Land kapert und abwickelt. Die RKI-Files sind hier nur ein Hinweis unter vielen. Doch das Prinzip ist eigentlich einfach: Im moralingetränkten Kampf für das Gute die Gemeinschaft destabilisieren, um sie im eigenen Sinne umzuformen und zu kontrollieren, davon fürstlich zu profitieren und sie anschließend internationalen Oligarchen auf dem Silbertablett zu servieren. Nicht von ungefähr sind Luxusyachten, teurer Rotwein, Privatjets, Pferdezucht, Panzer und Raketen jeder Art vom Klimaschutz ausgenommen: Sie zählen zur Welt der Neofeudalisten, die unter dem Vorwand von Demokratie, Ökologie und Gemeinwohl ihre transhumane Welt errichten möchten, in der niemand mehr durch Widerspruch oder eigene Vorstellungen und Lebensweisen stört. Zur Destabilisierung ist jedes Mittel recht, ob dazu LGTBQ+, Wölfe, Gendersprache, Migranten, böse Russen, Rechte oder Viren ins Feld geführt werden: Es müssen Gefahren oder moralische Imperative beschworen, Kritiker beseitigt, Gesinnungsjünger belohnt, Reize gesetzt und alle Traditionen und früheren Sicherheiten beseitigt werden. Was immer Angst, Spaltung oder Unsicherheit verbreitet, ist dazu willkommen – natürlich unter der Fahne von Toleranz, Vielfalt, Sicherheit, Ökologie, Gesundheit und Demokratie. So spielt sich vor unseren Augen nicht die Delegitimierung des Staates durch das Volk, sondern die Delegitimierung des Volkes durch den Staat ab.
Die gute Nachricht: Nur ausbalancierte Systeme haben Bestand
Ob dies allerdings wie geplant funktioniert, ist mehr als fraglich: Systeme funktionieren nach ihren eigenen Gesetzen und nicht nach den Vorschriften von Neofeudalisten. So ist jedes soziale und politische Zusammenwirken, selbst eine Diktatur, auf Dauer nur mit ausreichender Zufriedenheit, Gesundheit und Wertschöpfung zu machen und nicht mit Krieg, Unterdrückung, Spaltung, Chaos, Angst und Hetze. Nur ausbalancierte Systeme haben Bestand. Dies gibt uns Hoffnung, zumal gerade Deutschland trotz Rekordsteuereinnahmen für seine totalitären Vorhaben die Ressourcen ausgehen – was logischerweise geschieht, wenn man ein Land deindustrialisiert, spaltet, moralisiert, die Infrastruktur abwirtschaftet, den Staat aufbläst und seine Sozialsysteme für die Welt öffnet.
So liegt in der kommenden Krise ebenso Schmerzliches – sie wird viele Menschen hart treffen und tut es jetzt schon – wie Hoffnung. Denn das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Das Leben hat seine eigenen Pläne. Alles wandelt und verändert sich. Und nach jeder Aufheizung (die wir gerade erleben) folgt eine Entspannung.
Bildquelle: Adobe Stock / AlinStoc
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