Kritische Begleitung

Forum 21 baut Brücken für einen lebendigen, freiheitlichen und demokratischen Dialog. Eine grundlegende Aufgabe journalistischen Wirkens liegt darin, bestehende Narrative zu enthüllen, aufzubrechen und differenzierte Blickwinkel außerhalb gängiger Erzählungen einzunehmen. Nur so erschließen sich Wege für eine offene und selbstbestimmte Meinungsbildung frei von Manipulation und gezielten Framing-Effekten.

Der rasant steigende Digitalisierungsdruck, die mediale Verlagerung auf Web-basierte Kanäle und die damit einhergehende Fragmentierung der Informations- und Medienlandschaft, eine zusehends ungleiche Vermögensverteilung, die Moralisierung der Lebensbereiche - und insbesondere die seitens der Regierung ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie - stehen für tiefe sozio- und staatskulturelle Verwerfungen. Diese zeichneten sich schon weit vor der Ausrufung der „Epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ ab. Auf Konsens und ethischem Diskurs basierende Normen weichen immer mehr einer autoritären, narrativbasierten Moralpolitik, die von den traditionellen Medienhäusern und Presseorganen in weiten Teilen mitgetragen, wenn nicht sogar gefördert wird.

Krise hat weitreichende Konsequenzen

Die Folgen für das Zusammenleben der Menschen sind weitreichend: Freiheitsbeschränkungen, Einsamkeit, Vermögenskonzentrationen, Sucht, Individualisierung, Bewegungsmangel, Gleichschaltung der Berichterstattung, Zensur, Einschränkung der freien Meinungsäußerung, Moralismus und Gut-Böse-Narrative. Hinzu kommen technokratische Paradigmen, die den Menschen als Wertigkeitsobjekt auf seine Physis reduzieren und nicht länger als souveränes Subjekt behandeln. Diese Entwicklungen bedrohen das friedliche Zusammenleben, die Demokratie, Gerechtigkeit und insbesondere die Freiheit der Menschen, über ihr Leben zu bestimmen, sich auf jede gewünschte Art zu begegnen und sich frei zu entfalten.

Spaltung und normativer Zerfall

Wir erleben derzeit den Abbau ethischer Normen – Normen, die aus einem übergeordneten, holistischen Konsens entstanden sind und die Essenz jedweder demokratisch-rechtstaatlicher Verfasstheit darstellen. An Stelle einer ethischen Normengebung rücken zusehends ungeprüfte Narrative und Moralismus. Diese spalten die Gesellschaft und sorgen für Hass, Angst, Unfreiheit und Ungleichheit - und damit für eine Schwächung der Gesundheit, des Miteinanders, der Demokratie und der Freiheit. Kritiker der Pandemiepolitik, der Regierung und des neuen autoritären Politikverständnisses kommen in den etablierten Printmedien praktisch nicht zu Wort, ebenso wie grundsätzliche Kritik abseits des Mainstreams nur selten zu lesen oder zu hören ist. Andersdenkende werden diffamiert und ausgegrenzt. Eine einseitige Informationskultur führt jedoch zu einer ebenso einseitigen Debattenkultur und damit zu einer extrem fehleranfälligen Politik – schließlich fehlen mit der offenen Diskussion und einer kritischen medialen Begleitung die beiden wichtigsten Korrektive eines freiheitlichen Gesellschaftsentwurfs.